Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Ein buntes Kleid für Josef
Biblische Geschichten auf ägyptischen Wirkereien

23.05.2008 bis 31.03.2009

Bode-Museum
Bode-Museum

Die Geschichte des Patriarchen Josef und seiner Brüder nach dem Buch Genesis (37-50) hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Seit der Spätantike ist sie wiederholt in der Kunst gestaltet worden und inspiriert bis in die Gegenwart Maler, Schriftsteller und Musiker.

Zu den bekanntesten Szenen zählt, wie der Knabe Josef, Lieblingssohn des Jakob, von seinen neidischen Brüdern erst in einen Brunnen geworfen, dann nach Ägypten in die Sklaverei verkauft wird, oder wie der keusche Josef vor den amourösen Nachstellungen der Frau des hohen ägyptischen Beamten Potiphar flieht und aus verschmähter Liebe von ihr verleumdet und sexueller Übergriffe beschuldigt wird.

In der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends n. Chr. gehörte die Geschichte zu den beliebtesten Themen in der ägyptischen Textilkunst. Josefs große Popularität in Ägypten ist darauf zurückzuführen, dass er viele Jahre seines Lebens in diesem Land verbracht hat. Als tugendhafter Held wurde er von Christen, Juden und Muslimen gleichermaßen verehrt.

An die hundert Wirkereien, dazu ein bemalter Behang und ein Seidengewebe mit Szenen aus dem Leben Josefs sind inzwischen bekannt und auf Museen und Sammlungen weltweit verteilt. Das Museum für Byzantinische Kunst bewahrt ein größeres Tunikafragment und mehrere Wirkereien, auf denen die Josefsgeschichte zyklisch oder in einzelnen Szenen nachempfunden ist.
Die farbenfrohen, figurenreichen und lebendig gestalteten Bilder, die einst die Kleider der Ägypter schmückten, sind durchaus mit heutigen Comicstrips vergleichbar und daher für den Betrachter von ganz besonderem Reiz. Die auf den Wirkereien abgebildeten Episoden erschließen sich allerdings nicht immer auf den ersten Blick. Mit Hilfe anderer Darstellungen gleicher Thematik, etwa auf Elfenbeinreliefs, aus dem Besitz der Staatlichen Museen zu Berlin werden sie aber verständlich. Zum Vergleich werden diese Objekte deshalb den Wirkereien zur Seite gestellt. Darüber hinaus präsentiert die Wechselausstellung im Textilbereich in Raum 113 des Museums für Byzantinische Kunst im Bode-Museum ausgewählte Textilien mit anderen biblischen Bildern aus den hauseigenen Beständen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (ca. 64 Seiten mit Farbabbildungen).