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Ein Architekt rahmt Bilder
Karl Friedrich Schinkel und die Berliner Gemäldegalerie

04.05.2007 bis 31.07.2007

Gemäldegalerie
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Kein deutscher Architekt des 19. Jahrhunderts hat sich so intensiv mit Bilderrahmen beschäftigt und so prägenden Einfluss auf die Rahmengestaltung seiner Zeit genommen wie Karl Friedrich Schinkel (1781-1841). In einer Studienausstellung stellt die Gemäldegalerie diese weitere Facette des Schinkelschen Oeuvres erstmals in den Blickpunkt einer eigenen Ausstellung.

Als Architekt des Alten Museums (1823-1830), in dem auch die Gemäldegalerie ihren Ursprung hat, war Schinkel im Innen- wie am Außenbau für alle Details zuständig, so auch für die Bilderrahmung. Ein Großteil der Gemälde war zu Beginn der Galerieeinrichtung aus ganz unterschiedlichen Gründen rahmenlos. So kam es, dass von 1827 bis 1830 rund 600 Bilderrahmen nach Schinkels Entwurf entstanden. Das Schinkelsche Rahmenwerk wurde lange verkannt, viele seiner Rahmenentwürfe nicht als solche angesehen, andere ihm fälschlicherweise zugeschrieben.

Die Gemäldegalerie präsentiert ihren großen und variantenreichen Bestand von rund 200 noch erhaltenen Schinkel-Rahmen anhand von 35 repräsentativen Beispielen. Zudem werden erstmals eine Vielzahl eigenhändiger Entwurfszeichnungen Schinkels zu diesen und anderen Rahmen öffentlich gezeigt, überwiegend aus dem Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts, dem Vermächtnis des ehemaligen Schinkel-Museums. Nicht selten werden Entwurfsblatt und Bilderrahmen im direkten Vergleich zu betrachten sein.

Wie einfühlsam Schinkel teilweise auf Entstehungszeit und Sujet der Gemälde einging, zeigen einige besondere Stücke, geschaffen für bedeutende Gemälde, wie Giovanni Bellinis "Christus mit trauernden Engeln", Raffaels "Madonna Colonna" und seine "Madonna Solly". So werden auch die beiden Raffaelbilder im Vergleich mit dem zugehörigen Schinkel-Rahmen und der entsprechenden Entwurfszeichnung für die Dauer der Ausstellung in der Studiengalerie zu sehen sein.

Über das Großprojekt der Museumsrahmen hinaus gestaltete Schinkel als Architekt immer wieder "architektonische Umfassungen" zu Gemälden. Dies kann in der Ausstellung veranschaulicht werden anhand ausgewählter Leihgaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Klassik Stiftung Weimar, der Alten Nationalgalerie, des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, der Kunstbibliothek, dem Kunstgewerbemuseum, vor allem aber anhand der zahlreichen und großzügig ausgeliehenen Zeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts.

Der Katalog zur Ausstellung "Ein Architekt rahmt Bilder - Karl Friedrich Schinkel und die Berliner Gemäldegalerie" von Bettina von Roenne erscheint mit 144 Seiten und 130 Abbildungen im Deutschen Kunstverlag.

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