23.05.2003 bis 14.09.2003
Seit den Diskussionen um die Unterschiede zwischen abendländischer und islamischer Zivilisation gewinnt auch der EU-Beitritt der Türkei eine neue Dimension. Bisher erschien die gegenseitige Polemik als historisch ausgetragen und beendet - die Eroberungen von Konstantinopel und dem Balkan sowie die Belagerungen von Wien brachten das Interesse an Kultur und Kunst der Osmanen als dem Europa am nächsten gelegenen islamischen Reich nahe. Die "Türken-Beute"-Sammlungen faszinierten die barocke Öffentlichkeit mit farbigem Erfindungsreichtum, ohne eine Überlegenheit der osmanischen Seite zu bezeugen. Zumindest ist die Türkei als Brückenland nach Europa von allen islamischen Ländern am weitesten der europäischen Moderne entgegengekommen. Gerade im lebensfrohen Sachsen geriet der Zauber der Turquoiserien zum Mummenschanz - türkische Gewänder, Zeremoniell und Janitscharenmusik lenkten die Fantasie in den lebensfrohen "Orient". Nach den faszinierenden Dresdner Gastspielen der Alten Meister und der Skulpturensammlung Anfang des Jahres zeigt nun die Dresdner Rüstkammer einige Schlüsselwerke im Museum für Islamische Kunst.
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