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Der chinesische Lustgarten
Erotische Kunst aus der Sammlung Bertholet

14.05.2011 bis 14.08.2011


Die Ausstellung gibt faszinierende Einblicke in den Bereich der chinesischen erotischen Kunst. Im Gegensatz zur japanischen erotischen Kunst (Shunga) ist diese bisher weitgehend unbekannt. Gezeigt werden gemalte Albumblätter und Kleinplastiken aus dem späten 16. bis frühen 20. Jahrhundert. Die Blätter geben Aufschluss sowohl über Erotik und Sexualität in China als auch über Hausinterieure, Kleidung, Mode, Frisuren und Gartengestaltung. Trotz anonymer Schöpfer zeichnen sich viele der Arbeiten durch eine hohe künstlerische Qualität aus. Sie wurden anhand von Modellzeichnungen in professionellen Malerwerkstätten hergestellt. Fünf dieser äußerst raren Modellzeichnungen werden im Original ebenfalls in der Ausstellung präsentiert.

Im Fokus der Ausstellung stehen sowohl kunsthistorische als auch soziologische Aspekte. Themen wie die Rolle der Frau, Familienleben, Homoerotik oder auch das Phänomen der gebundenen Füße werden in den Kunstwerken aufgegriffen. Erotische Kunst sollte schon damals Neugierde wecken und Besucher anlocken. Viele der Sujets stellen Sexualität sehr explizit dar, aber das kleine Format und die Feinheiten der Malerei lassen sie in ihrer Wirkung anrührend erscheinen. Die Ausstellung lädt die Besucher und Besucherinnen ein, über das Spannungsverhältnis zwischen erotischer Kunst und Pornographie - damals und heute, im Westen und in China - nachzudenken.

Die gezeigten Arbeiten stammen alle aus der bekannten Sammlung von Ferdinand Bertholet, Amsterdam.