24.02.2010 bis 06.06.2010
Die Antikensammlung erhält ab Anfang Februar eine der berühmtesten und qualitätvollsten antiken Bronzen aus Rom als Leihgabe: die Büste des so genannten Brutus aus den Kapitolinischen Museen - seit der Renaissance eines der Wahrzeichen der ewigen Stadt. Dieses in jedem Buch zur römischen Geschichte abgebildete Kunstwerk, das bereits im 16. Jahrhundert als Porträt des Lucius Iunius Brutus, des sagenhaften ersten römischen Konsuls galt, bildet das Herzstück dieser kleinen Sonderausstellung.
Es zeigt das strenge Bildnis eines bärtigen Mannes in reifem Alter. Durch einen besonderen Glücksfall besitzt das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin die früheste Zeichnung der Büste in einem Skizzenbuch des holländischen Malers Maarten van Heemskerck, so dass erstmals beide Werke nebeneinander gezeigt werden können. Münzen des Caesarmörders Marcus Iunius Brutus mit dem Bildnis seines legendären Vorfahren erklären, wie der Kopf in der Renaissance zu seinem Rufnamen kam. Eine besonders spannende Rolle spielte die 'Brutusbüste' in der Französischen Revolution: Als Bildnis eines unerschütterlichen Republikaners, der durch die Vertreibung des letzten etruskischen Königs die römische Republik herbeigeführt haben soll, diente die Büste als Katalysator und Rechtfertigung für die Hinrichtung König Ludwigs XVI. sowie für die zunehmende Radikalisierung der Revolution.
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