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Chen Guangwu - Fang Lijun - Liu Wentao
Drei Positionen zeitgenössischer chinesischer Kunst

01.07.2008 bis 02.11.2008


Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Alexander Ochs Galleries Berlin | Beijing und der Deutschen Gesellschaft für Ostasiatische Kunst sowie mit Unterstützung der Sammlung Sigg, Luzern

Im Mittelpunkt der Präsentation steht die Arbeit 'Fifteen Thousand People' von Fang Lijun (geb. 1963), die aus ca. 15.000 kleinen, aus Bronze gegossenen und vergoldeten Köpfen besteht. Als Kontrapunkt hierzu werden Arbeiten auf Papier von Chen Guangwu (geb. 1967) und auf Leinwand von Liu Wentao (geb. 1973) gezeigt, die von chinesischer Schriftkunst geprägt bzw. durch abstrakte Rhythmen charakterisiert sind.

Fang Lijun ist dem deutschen Publikum kein unbekannter mehr. Der renommierte Künstler überträgt seine ursprünglich in Bildern und Holzschnitten entwickelten Prototypen seit einigen Jahren auch ins Dreidimensionale. Die plastische Arbeit thematisiert mit Hilfe der vieltausendfach wiederholten Köpfe (von denen es 58 Varianten gibt) die Ambivalenz von Individuum und Masse.

Liu Wentao strukturiert Leinwände mit feinsten Bleistiftlinien und schafft flächig, teilweise dreidimensional wirkende Gebilde, in denen sich die Linie zwar optisch auflöst, aber doch Grundlage der Kompo¬sition ist. Die Rationalität dieser Arbeiten wird durch die geometrischen Formen, in die sie gebracht sind, betont.

Chen Guangwu hingegen widmet sich bewusst der traditionellen Praxis der Schreibkunst und arbeitet mit Tusche auf Papier. Andererseits abstrahiert er von derselben, indem er formale Reihungen bevorzugt und Ordnungsprinzipien nachspürt. Sein perfektionierendes Praktizieren von grundlegenden formalen Elementen kann als Sublimierung der chinesischen Schreibkunst betrachtet werden.

Das alle drei Künstler einende Element ist ihr Interesse an Wiederholung, Struktur und in gewisser Weise an Präzision. Sie bieten ein ausschnitthaftes Spektrum an verschiedenartiger Auseinandersetzung mit chinesischer Tradition und Gegenwart.