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Carsten Höller
Soma

05.11.2010 bis 06.02.2011

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Wodurch erhalten wir Erkenntnis? Welche Rolle wird der Wissenschaft in unserer Gesellschaft zuteil, welche dem Mythos? Bedürfen wir alternativer Erfahrungskategorien und Formen der Bewusstmachung? Dies sind Fragen, die die Ausstellung Soma des 1961 in Brüssel geborenen Künstlers Carsten Höller im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart dem Besucher stellt.

Carsten Höller geht hier dem Mythos von Soma nach. Es handelt sich um einen heilsbringenden Trank nomadisierender Stämme Nordindiens im 2. Jahrtausend vor Christus, der Erkenntnis und Zugang zur göttlichen Sphäre versprach und rituellen Einsatz fand. Der primäre Inhaltsstoff dieses Getränkes ist nicht zweifelsfrei überliefert. Als eine von Botanikern, Ethnologen und Sprachwissenschaftlern favorisierte Substanz gilt der Fliegenpilz.

Aus diesem Sachverhalt heraus, entwickelt Carsten Höller ein wundersames Szenario an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, Labor und Vision, vermeintlicher Objektivität und gesteigerter Subjektivität. Vor den Augen der Betrachter, die das Geschehen von einer Tribüne aus beobachten können, entfaltet sich ein raumgreifendes, dreidimensionales "tableau vivant". Auf einer pilzförmigen Plattform inmitten der Anordnung erhebt sich ein Hotelzimmer, in dem Gäste die Möglichkeit haben, eine Nacht im Museum zu verbringen und in die Welt des Soma einzutauchen.

Die Ausstellung wird vom Verein der Freunde der Nationalgalerie ermöglicht und von der Schering Stiftung unterstützt.