Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Bruce Nauman
Dream Passage

28.05.2010 bis 10.10.2010

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Mit der Ausstellung "Dream Passage" stellt die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin den amerikanischen Künstler Bruce Nauman erstmals mit einer großen Werkschau in Berlin vor. Anlass zu dieser Ausstellung ist die Realisierung der spektakulären Architektur-Skulptur "Room with My Soul Left Out, Room That Does Not Care" von 1984, die der Nationalgalerie unlängst durch den Sammler Friedrich Christian Flick geschenkt wurde. Zusammen mit der Außenarbeit "Double Cage Piece" (1974), die seit 2005 auf dem Gelände des Hamburger Bahnhofs steht und die ebenfalls Teil der umfangreichen Schenkung von Friedrich Christian Flick ist, sind damit zwei Hauptwerke des Künstlers dauerhaft in Berlin zu erleben.

Bruce Nauman arbeitet seit Mitte der 1960er Jahre mit unterschiedlichen Medien; sein umfangreiches Œuvre umfasst Skulpturen, Filme und Videos, Fotografien, Neonarbeiten, Grafiken, Installationen und Spracharbeiten. Ende der 1960er Jahre begann er, Korridore und Räume zu bauen, die betreten werden können. In der zentralen Halle des Museums werden einige herausragende Beispiele dieser so genannten "Erfahrungsarchitekturen" gezeigt, darunter die komplexe Arbeit "Corridor Installation (Nick Wilder Installation)" von 1970, der "Corridor with Mirror and White Lights" (1971) sowie dem "Kassel Corridor: Elliptical Space" (1972). Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden Arbeiten Naumans, die das Thema Gewalt behandeln.

Anlässlich der Ausstellung sind im Hamburger Bahnhof weitere Arbeiten Naumans im Dialog mit Werken aus den Sammlungsbeständen von Generationsgenossen und jüngeren Künstlern wie z.B. Robert Morris, Richard Serra, Eva Hesse, Richard Jackson, Dieter Roth u.a. zu sehen.

Den Abschluss der Passage durch die Rieckhallen bildet die aus drei sich durchdringenden Korridoren bestehende, begehbare Skulptur "Room with My Soul Left Out, Room That Does Not Care". Sie stellt den Höhepunkt innerhalb einer durch einen Traum des Künstlers inspirierten Werkserie dar, die unter dem Titel "Dream Passage" zusammengefasst wird und die in den Jahren 1983, 1984 und 1988 entstanden ist. Die monumentale Skulptur, die seit ihrem erstmaligen Aufbau in der Leo Castelli Gallery in New York im Jahr 1984 bisher nicht wieder realisiert wurde, kann durch zwei der horizontalen Korridore betreten werden. Im Kreuzungspunkt der Korridore trifft man auf einen Gitterrost, durch den hindurch der Blick in die Tiefe gelenkt wird. Dem Künstler geht es hier um die Erfahrung einer extremen, existentiellen Verlassenheit, die er wie in einer Art Versuchsanordnung hervorzurufen sucht.

Erstmalig ist aus Anlass dieser Ausstellung ein umfangreiches Lesebuch erschienen, in dem 31 für Naumans Œuvre zentrale Begriffe erläutert werden. Darüber hinaus enthält die Publikation eine Sammlung von philosophischen, literarischen und wissenschaftlichen Texten, die eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem intellektuellen Horizont des Künstlers und seiner Zeitgenossen ermöglicht.

Nationalgalerie
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