12.09.2001 bis 06.01.2002
Die "Kleine Eiszeit" - Holländische Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert
Unter dem Einfluss des Golfstroms ist das Klima in den Niederlanden mild und ausgeglichen, auch im Winter. Insofern überrascht die Themenwahl der holländischen Landschaftmalerei des 17. Jahrhunderts, die vorzugsweise dem Winterbild mit dem Blick auf die vereisten Wasserflächen des Landes gewidmet ist. Auch den Darstellungen der anderen Jahreszeiten mangelt es am warmen Licht der Sonne.
Sollten im Holland des "Goldenen Zeitalters" die Temperaturen niedriger und das Wetter wechselhafter als heute gewesen sein?
Die neueren Geowissenschaften, namentlich die Paläoklimatologie, bejahen diese Frage und haben für den Bereich der Nordhalbkugel zwischen dem späten 16. Jahrhundert und der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Kleine Eiszeit mit unterdurchschnittlichen Mitteltemperaturen konstatiert. Über diesen Befund informiert die Ausstellung, die beides bereitstellt: bedeutende holländische Landschaftsgemälde, aber auch naturwissenschaftliche Materialien, Mess- und Dokumentationsgeräte wie Klimaperiskop und Terranaut. Die Verbindung zwischen den Geowissenschaften und der Kunstgeschichte ist zwar eine ungewöhnliche, jedoch geht in beiden Disziplinen grundsätzlich um das gleiche, den Menschen in seiner Umgebung darzustellen - mit dem Verstande und den Augen.
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