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Anarchie in der Kunst
Die Schenkungen Otto van de Loo, Berlin/Emden

19.11.2003 bis 11.01.2004

Neue Nationalgalerie
Neue Nationalgalerie

"Die Kunst ist der Misthaufen, auf dem der Kitsch wächst. Kitsch ist die Tochter der Kunst, die Tochter ist jung und duftet, die Mutter ist ein uraltes stinkendes Weib. Wir wollen nur eins: Den Kitsch verbreiten."

So tönten im Jahr 1957 die vier jungen Künstler der Gruppe Spur aus München in ihrem Manifest. Beeinflusst von Asger Jorn und der Gruppe Cobra (1948-51) zelebrierten sie ihre Ablehnung abstrakter Kunst, die sie als sinnentleert anprangerten und als Illusion abtaten. Die von diesen Gruppen vertretene, marxistisch gefärbte Kritik kapitalistischer Gesellschaftsstrukturen ist heute genauso brisant wie vor fünfzig Jahren. Die etwa zweihundert Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen stellen neben den Gruppen Cobra und Spur weitere Künstlergruppen und Künstler vor. Jean Dubuffet, Arnulf Rainer, Antonio Saura oder Wolf Vostell, um nur wenige zu nennen, verbindet vor allem ihre expressive, gegenständliche Bildsprache, die in den 1950er und 1960er Jahren heftige Kontroversen auslöste. Der Münchner Galerist Otto van de Loo, dessen großzügige Schenkungen an die Kunsthalle Emden und die Nationalgalerie in dieser Ausstellung erstmals zusammen gezeigt werden, hat sich mit großem Engagement dieser streitbaren und umstrittenen Künstler angenommen.

Nationalgalerie
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