18.02.2003 bis 15.06.2003
Qi Baishi zählt zu den bedeutendsten chinesischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Wie kein zweiter Maler der Volksrepublik China wurde er mit unzähligen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht. Aus einer einfachen Familie stammend - er war zunächst als Tischler und Holzschnitzer tätig - gelang ihm eine höchst kultivierte Erneuerung der stagnierenden Konventionen. Ungeachtet seines phänomenalen Erfolges bewahrte er seinen unprätentiösen Blick auf unauffällige Kleinigkeiten des Alltags und machte sie zu einem Gegenstand der Malerei.
Qi Baishi begann seine Karriere als Maler von Porträts und volkstümlichen Darstellungen in seiner Heimat im Kreis Xiangtan in der südchinesischen Provinz Hunan. Seinen unverkennbaren persönlichen Stil prägte Qi Baishi in seiner zweiten Lebenshälfte, die er in Peking verbrachte. Sein kraftvoller, spontaner Pinselduktus vereint die Strenge und Geradlinigkeit der archaischen Inschriften in Stein und Metall mit der ungezwungenen, freien Malweise eines Badashanren (1626-1705) oder auch der Künstler der Shanghaier Schule des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bevorzugten Motiven zählten Pflanzen und Tiere. Unbelastet von klassischen Konventionen galt seine Aufmerksamkeit Sujets wie Garnelen, Insekten, Alltagsgerät und weniger beachteten Pflanzen wie Kürbis oder Trichterwinde, die bis dahin eine eher marginale Rolle in der chinesischen Malerei spielten. Bedeutend war Qi Baishi auch als Schriftkünstler und Siegelschneider. Darüber hinaus verfasste er mehrere hundert Gedichte. Auf die chinesische Malerei, Siegel- und Schriftkunst des 20. Jahrhunderts war er von kaum zu überschätzender Bedeutung.
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