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Segel setzen für die Wikinger

05.08.2014

Für die große Ausstellung "Die Wikinger", die vom Museum für Vor- und Frühgeschichte vom 10. September bis 4. Januar im Gropius Bau gezeigt wird, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Am 31. Juli wurde im Rahmen des Ausstellungsaufbaus ein zehn mal zwölf Meter großes Segel im Lichthof des Gropius Baus aufgehängt. Unter dem Segel wird für die Ausstellung das originale Wikingerschiff Roskilde 6 aufgebaut.

"Das Segel wird über dem Schiff hängen, um den Gesamteindruck eines Wikingerschiffes zu vermitteln", erklärt Kurator Bernhard Heeb vom Museum für Vor- und Frühgeschichte. "Wir wollen alle Möglichkeiten des Lichthofs ausschöpfen, um das Schiff wirkungsvoll zu präsentieren."

Bei dem beeindruckenden Segel handelt es sich um ein ausrangiertes Segel der "Seehengst von Glendalough", eines Nachbaus des Wikingerschiffes Skuldelev 2, der während der Ausstellung vom 6. bis 14. September auf der Spree liegen wird. Das Segel ist originalgetreu aus Leinen gefertigt und wurde mit Ocker gefärbt. Es war mehr als sechs Jahre in Gebrauch - der "Seehengst von Glendalough" segelte damit unter anderem von Roskilde nach Dublin. Die deutlichen Nutzungsspuren, wie etwa Ausbleichung und Flicken, verstärken den authentischen Eindruck noch. "Wir wollen versuchen, es gebläht aussehen zu lassen", berichtet Bernhard Heeb, "vielleicht machen wir es über die Hängung oder mithilfe eines Gestänges."

Die Roskilde 6 ist mit 37 Metern Länge das bisher größte erhaltene Wikingerschiff, das Ende der 90er Jahre in Dänemark entdeckt und vom Nationalmuseum konserviert wurde. Es wird den kompletten Lichthof ausfüllen und sogar mit Vorder- und Hintersteven in die umlaufende Galerie hineinragen. Über zwei Stege können die Besucher der Ausstellung das Schiff aus der Nähe betrachten und bekommen einen Eindruck, wie sich die Wikinger auf Kaperfahrt gefühlt haben müssen.