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Rund 40.000 Euro Förderung für Erhalt von „Schriftkunst“-Bestand der Kunstbibliothek

15.08.2017
Kunstbibliothek

Rund 40.000 Euro erhält die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin für die Restaurierung und Konservierung einer Sammlung von Schriftkunst in einem Modellprojekt der Koordinierungsstelle für den Erhalt des schriftlichen Kulturguts (KEK). Die Fördermittel werden durch Eigenmittel ergänzt.

Die Bestandsgruppe „Schriftkunst“ in der Kunstbibliothek wurde in den Jahren 1880-1930 aufgebaut. Als Vorbildersammlung für Typographie und Schriftgestaltung umfasst sie Beispiele für Schrift als künstlerische Ausdrucksform. Der konservatorische Zustand der Objekte lässt eine Benutzung im Studienbetrieb in den meisten Fällen nicht mehr zu, obwohl die Sammlung bis heute für Forschung und Lehre vorgesehen ist, insbesondere für den Studiengang „Visuelle Kommunikation“.

Joachim Brand, Leiter der Kunstbibliothek, erklärt: „Die jahrelange intensive Nutzung ist der Sammlung anzusehen: Verschmutzungen, Risse und Fehlstellen sind nur einige der entstandenen Schäden. Auch veraltete Methoden der Objektmontage haben die Schriftträger und die Schreib- und Malmittel in Mitleidenschaft gezogen. Mit der Restaurierung können wir sie nun wieder dauerhaft zugänglich machen.“

Die Bestandsgruppe „Schriftkunst“ umfasst vor allem seltene handschriftliche Unikate – von karolingischen Minuskeln bis zur Kalligrafie des 20. Jahrhunderts aus verschiedenen Kulturkreisen, darunter auch herausragende Beispiele islamischer Schriftkunst. Es finden sich auch viele Beispiele von Schriftzeichnung in besonderen Formaten, etwa ausgeschnittene Initialen und Seiten mittelalterlicher Handschriften oder Schriftmuster auf Urkunden, Lehrbriefen, Albumblättern und Wandsprüchen. Diese zeigen eine ungewöhnlich große Vielfalt an verwendeten Materialien und angewandter Techniken – Pergament, Papier, Tinte, Farbpigmente, Blattgold, Collagen, Holzschnitte, Zeichnungen, Buchdruck und vieles mehr.

In dem Projekt soll ein Teil dieser verschiedenartigen Objekte modellhaft so bearbeitet werden, dass Schadensursachen entfernt werden, mechanische Schäden behoben und durch den Einsatz neuer Materialien die Objekte vor beschleunigter chemischer Zersetzung bewahrt werden. Unabhängig von dem Modellprojekt werden zahlreiche weitere Objekte der Bestandsgruppe konservatorisch und restauratorisch bearbeitet werden. Auch eine Digitalisierung ist geplant.