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Museum Berggruen wieder ganz zugänglich

06.06.2016
Museum Berggruen

Nach Abschluss der Arbeiten am Erweiterungsbau des Museum Berggruen ist die Charlottenburger Dependance der Nationalgalerie seit dem 19. Juni 2016 wieder vollständig für das Publikum geöffnet. Grund für die Sanierungsarbeiten waren Mängel bei der Bauausführung. Während der Bauphase blieb der Stülerbau für das Publikum uneingeschränkt geöffnet. Mit der Wiedereröffnung des Erweiterungsbaus ist nun insbesondere der umfangreiche, rund 70 Werke umfassende Sammlungsbestand von Paul Klee wieder zu sehen.

Die Berliner Komponistin und Künstlerin Brigitte Witzenhause (*1979) hat für die Wiedereröffnung eine Mehrkanal-Klanginstallation mit Videoprojektion entwickelt: „Studio Cézanne. Eine elektroakustische Klanginstallation in vier Teilen“ (19. Juni – 16. Oktober 2016) ist eine akustische Hommage an das künstlerische Schaffen Paul Cézannes, regt aber ebenso zu einer zeitgenössischen Erfahrung mit dem Kubismus Picassos und Braques und den Bildern des Malers und Musikers Paul Klee an. Charakteristisch für Witzenhauses Schaffen ist ein bildnerischer Umgang mit Musik und Klängen, bei dem sie musique concrète, elektroakustische Musik und ortsspezifische field recordings zu neuartigen Klangbildern zusammenführt. Zentrales Element von „Studio Cézanne“ sind Aufnahmen, die im Atelier und im Lebensumfeld Cézannes im südfranzösischen Aix-en-Provence entstanden sind. Der Titel spielt zugleich auf den experimentellen Charakter der Installation an: Jeden Monat wird ein neuer Klangraum entstehen.

Mit seinem beeindruckenden Bestand an Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Klee, Alberto Giacometti  und Paul Cézanne gehört das Museum Berggruen zu den wichtigsten Standorten der Klassischen Moderne in Deutschland. Name und Entstehung der Sammlung Berggruen gehen auf den bedeutenden Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen (1914-2007) zurück. Die 165 Werke umfassende Sammlung, die im Jahr 2000 von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin erworben wurde, wird von Leihgaben der Familie Berggruen ergänzt.

Das Museum Berggruen wurde 2013 um ein zusätzliches Gebäude und einen Garten erweitert. Im Rahmen der vom Architekturbüro Kuehn Malvezzi durchgeführten Erweiterung wurde der Stülerbau an der Schloßstraße über einen gläsernen Übergang mit dem ehemaligen Kommandantenhaus am Spandauer Damm 17 verbunden. Seit den Umbauarbeiten verfügt das Museum über eine Ausstellungsfläche von 1.250 qm. Geblieben ist die intime Atmosphäre, die das Museum seit jeher charakterisiert. Die beiden größten Werkkomplexe der Sammlung – die Werke von Picasso und Klee – erhielten ebenbürtige Ausstellungsräume; im Eingangsbereich entstanden Räume für Wechselpräsentationen. Der auf der Hofseite angelegte und nach Heinz Berggruens Ehefrau benannte Bettina Berggruen Garten mit einem Skulpturenensemble des Bildhauers Thomas Schütte stellt seit der Neueröffnung im März 2013 eine attraktive Bereicherung des Charlottenburger Museumsquartiers dar und ist zu den Öffnungszeiten des Museums öffentlich zugänglich.

Vom 19. November 2016 bis 12. März 2017 zeigt das Museum Berggruen die Ausstellung „George Condo. Confrontation“ mit Gemälden, Zeichnungen, Collagen und Skulpturen des US-amerikanischen Künstlers George Condo (*1957) von den 1980er-Jahren bis heute. Condos Werke treten auf der gesamten Fläche des Museums in Beziehung zu den Künstlern der Klassischen Moderne. Die Konfrontationen mit Picasso, Matisse, Klee und Giacometti überraschen, amüsieren, irritieren und versprechen einprägsame Erkenntnisse.