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Forschung

Das Vorderasiatische Museum ist das einzige Fachmuseum für die Geschichte und materielle Kultur der alten Gesellschaften Vorderasiens im deutschsprachigen Raum und mit ca. 500.000 Objekten eines der größten Museen seiner Art weltweit. Internationales Alleinstellungsmerkmal sind die monumentalen Architekturrekonstruktionen aus wissenschaftlichen archäologischen Ausgrabungen in Irak, Syrien und der Türkei (z. B. Assur, Babylon, Uruk, Tell Halaf, Habuba Kabira, Tell Sheikh Hassan, Zincirli, Boghazköy). Die Funde aus diesen Grabungen gelangten auf der Grundlage von Fundteilungen nach Berlin.

Das Vorderasiatische Museum ist eine außeruniversitäre Forschungsinstitution mit traditionellem Schwerpunkt im Bereich der objekt- und sammlungsbezogenen Grundlagenforschung. Gemäß seinem Leitbild versteht sich das VAM als Forschungsmuseum für das archäologische Kulturerbe altvorderasiatischer Gesellschaften. Als Wissenschaftler dokumentieren, erschließen und beforschen wir die Sammlungsbestände. Wir fragen dabei konsequent auch nach ihrer Forschungsgeschichte, Provenienz und kulturpolitischen Bedeutung und stützen uns auf aktuelle Ansätze kulturwissenschaftlicher und postkolonialer Theorien.

In der musealen Präsentation sehen wir unsere vorrangige Aufgabe darin, den Transfer des aktuellen Wissens in die Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu zeigen wir die einmaligen Objektbestände als materielle Zeugnisse kultureller Praxis in ihrem archäologischen, kulturwissenschaftlichen, forschungs- bzw. museumsgeschichtlichen sowie kulturpolitischen Kontext. Dabei spielen auch digitale Forschungs-, Präsentations- und Vermittlungsmedien, die auf 3D-Modellen der archäologischen Kulturzeugnisse beruhen, eine herausragende Rolle.

Vor dem Hintergrund der massiven Bedrohung archäologischer Kulturgüter im Irak, in Syrien, im Jemen oder in Libyen engagiert sich das Vorderasiatische Museum auch zunehmend im Bereich des Kulturgutschutzes. Dieses Engagement findet auch seinen Niederschlag im wissenschaftlichen Profil des Hauses, zu dem heute die transdisziplinäre Kulturgutforschung sowie Projekte im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Museumsfachleuten zählen.