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Wir suchen das Weite
Reisebilder von Albrecht Dürer bis Olafur Eliasson aus dem Kupferstichkabinett

18.03.2016 bis 25.09.2016
Kupferstichkabinett

Jeder Mensch ist auf der Reise. Reisen, Unterwegs-sein, Mobilität sind zentrale Themen seit Anbeginn der Menschheit. Das Kupferstichkabinett zeigt in seiner Sommerausstellung 2016 die schönsten, verlockendsten und kuriosesten Reisebilder aus über fünf Jahrhunderten. Der Bogen spannt sich von prachtvoll illustrierten Büchern aus dem Zeitalter der Entdeckungen um 1500 über die Kunst um Humboldt, die rätselhaften Paradiese Paul Gauguins und die zutiefst skeptischen Südsee-Aquarelle Noldes bis hin zu Ed Ruschas 60er-Jahre Tankstelle im amerikanischen Nirgendwo und Franz Ackermanns "Mental Maps".

Das Reisethema und die Kunst auf Papier sind aufs engste verknüpft – basiert das Reisebild doch auf mobilen Medien. Es sind Notate in Skizzenbüchern, Zeichnungen, Aquarelle und Ölskizzen, mit denen uns die Künstler in fremde, neue Welten entführen. Gerade in den Rötel- und Tuschezeichnungen, in der bezaubernden Farbigkeit vieler Blätter und den verschiedensten graphischen Techniken werden Authentizität, Mobilität und Spontaneität der Kunst auf Reisen unmittelbar anschaulich und ihre Wirkmacht erfahrbar.

Die erste der sechs Ausstellungssektionen (Mental Maps « » die Welt auf Papier) handelt vom Bild-Wissen in der Renaissance, von Nähe und Ferne, vom Reisen mit dem Auge und dem Medium Papier, von der kartographierten Welt, von Konzepten der Gegenwart, der Globalisierung. Im nächsten Abschnitt (Der Weg ist das Ziel « » Wanderung und Wallfahrt) begleiten wir Wanderer und Reisende in die weiten Landschaften Europas, wir treffen auf die frommen Pilger zur Madonna von Einsiedeln des Meisters E.S. und Emil Orliks Fuji-Pilger. Die Künstler selbst übernehmen als Reisende und Zeichner die Führung. Dem Reisen zu Fuß folgen weitere Mittel der Fortbewegung (Zu Lande, zu Wasser, in der Luft « » Reisemittel und Mobilität): Reisende zu Pferde, auf dem Schiff, in der Kutsche, auf der Bahn, im Auto, Omnibus und Flugzeug. Daumier zeigt uns die Tücken einer Eisenbahnfahrt, Xaver Fuhr den ewigen Traum vom Fliegen. Dann geht es auf die „Grand Tour“ (Kultur und Bildung « » Die Italienreise). Die Kultur- und Bildungsreise nach Italien gehört lange zum guten Ton, bei der Antiken-, Architektur- und Landschaftsstudien auf dem Plan stehen. Schon in der Frühen Neuzeit setzen die Entdeckungsreisen ein, die ganze Welt wird auf dem Papier begreifbar gemacht. Hier, in der Sektion Einmal um die Welt « » Kunst und Wissenschaft, begegnen wir indigenen Stämmen Brasiliens des 17. Jahrhunderts, den leuchtenden Aquarellen der global skizzierenden Humboldt-Künstler und der Weltverzauberung eines Paul Gauguin. In der letzten Sektion (Irrfahrten des Odysseus « » Fluchten, innere und letzte Reisen) werden die phantastischen und abgründigen Seiten der Pilgerschaft auf Erden vorgeführt. Es geht um fiktive Reisen der großen Literatur, auch um Irrfahrten, die Reise als Suche oder Prüfung und – sehr aktuell – die erzwungene Reise, die Flucht, um Sehnsuchtsziele und um ihr Zerbrechen.

Mit seinen Sommer-Ausstellungen hat das Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin, ein neues Ausstellungsformat in das deutsche Museumswesen eingeführt. Die bisherigen Schauen – „Wir gehen Baden!“ (2014) und „Wir kommen auf den Hund!“ (2015) – stießen beim Publikum wie in den Medien auf großes Interesse. Ziel ist es, den Besuchern während der Sommermonate – Zeit der Ferien, Zeit der Reisen, Zeit für Kultur – besonders attraktive und populäre Themen der Kunst- und Kulturgeschichte zu präsentieren. Auch humoreske Züge kommen in den etwa 100 Werke umfassenden Ausstellungen nicht zu kurz.

John Wesley: Black Car, 1989. Gouache
© John Wesley / Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Matthäikirchplatz
10785 Berlin

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