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Rembrandt-Forschungsprojekt abgeschlossen: Berliner Gemälde in der Rembrandt Database

18.11.2016
Gemäldegalerie

Nach fünf Jahren enger Zusammenarbeit der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und dem RKD – Netherlands Institute for Art History wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Das Museum hat von 2011 bis 2016 seine Sammlung an Rembrandt- und ihm ehemals zugeschriebenen Werken einer umfassenden kunsthistorischen und kunsttechnologischen Untersuchung unterzogen. Alle Forschungsergebnisse zu den insgesamt 26 Werken sind nun online in der Rembrandt Database einzusehen.

Kunsthistorische Forschungen kommen heute nicht mehr ohne technische Untersuchungen und Analysen zu den von Künstlern verwendeten Materialien aus. Der Gemäldegalerie ist es dank der Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin als einzigem Museum weltweit möglich, ihre Bildbestände systematisch einer speziellen Untersuchungsmethode zu unterziehen, der so genannten Neutronen-Autoradiographie. Die Neutronen-Autoradiographie gibt weitreichenden Aufschluss über vorliegende Malschichten und bietet damit einen Einblick in die verschiedenen Entwicklungsstadien der Werkgenese.

Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit des Berliner Forschungsprojekts ermöglichte eine detaillierte Untersuchung der Rembrandt-Bestände, die zu grundlegenden, den bisherigen Forschungsstand teils deutlich korrigierenden Erkenntnissen führte. Neben Neuzuschreibungen und Neudatierungen konnten grundlegend neue Ergebnisse zu Entstehungsprozessen einzelner Werke gewonnen werden. Eine der spektakulärsten Entdeckungen des Museum betrifft die umfassenden Überarbeitungen an zwei der untersuchten Gemälde durch den englischen Maler Joshua Reynolds.

Die Rembrandt Database ist eine englischsprachige Datenbank, die zukünftig den zentralen Ausgangspunkt für Rembrandt-Forschungen bilden soll. Ziel der Datenbank ist es, einen neuen digitalen Zugang zu den Gemälden Rembrandts zu ermöglichen, Informationen und Fachwissen zusammenzuführen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mittlerweile sind mehr als 12.000 Dokumente zu 215 Gemälden aus 25 Institutionen online zugänglich, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, das Rijksmuseum in Amsterdam und die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Koordiniert wird die Datenbank vom RKD in Den Haag, finanziert wird das Projekt durch Mittel der Andrew W. Mellon Foundation in New York. Die Datenbank wird kontinuierlich weiterentwickelt. Bis 2017 soll die Website über 500 Gemälde präsentieren.