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Keiko Sadakane
Paravento Regale

08.05.2009 bis 30.08.2009


Die 1948 in Tokyo geborene, seit 1973 in Deutschland lebende Konzeptkünstlerin Keiko Sadakane thematisiert in ihren neuesten Arbeiten Kulturbegegnungen zwischen Japan und Europa - eines der Leitmotive des Museums für Asiatische Kunst.

Ausgangspunkt für die zentrale Arbeit der Schau Paravento Regale war die Wiederentdeckung eines in 6 Teile zerlegten Stellschirmes aus dem 17. Jh. in einer Wandverkleidung von Schloss Eggenberg bei Graz. Es handelt sich um die einzige bekannte Darstellung des 1615 zerstörten Schlosses von Osaka im Stelleschirmformat. Sadakanes aus 33 beschrifteten, golden glänzenden Messingtafeln bestehende Wandarbeit nimmt formal Bezug auf das Format und den goldenen Grund dieses Stellschirmes. Inhaltlich spannen die japanischen, lateinischen, niederländischen, deutschen und portugiesischen Worte auf den Tafeln ein Assoziationsfeld auf, welches einen Bogen zwischen den kosmopolitischen Tendenzen jener Zeit und dem globalisierten Leben (einer Künstlerexistenz zwischen zwei Kulturen) heute schlägt. In Schloss Eggenberg wird diese Arbeit in Dialog mit dem japanischen Kabinett, in Berlin im Dialog mit zwei Stellschirmen aus der Sammlung präsentiert.

Eine zweite Arbeit bezieht sich auf blau-weisse Exportporzellane des 17. Jhs. und wird in Berlin mit einer Kaffekanne aus Hohenzollernbesitz korrespondieren, die im 17. Jh. ihre Reise von Japan nach Europa, wo sie neue Metallfassungen erhielt, antrat. Die dritte Arbeit eine skulpturale Installation versteht sich als Hommage an den großen Teemeister Sen no Rikyu, der für die im Osaka-Schloss residierende Herrscherfamilie tätig war. Sie knüpft an den Sammlungsschwerpunkt Tee-Kunst / Teeraum an.