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Humboldt Lab Dahlem Probebühne 3
Mensch - Objekt - Jaguar. Fotografien berühren. 24h Dahlem. Warum nicht?

17.10.2013 bis 30.03.2014
Ethnologisches Museum

Probebühne 3, 17. Oktober 2013 bis 30. März 2014

Bereits die dritte Probebühne! Das Humboldt Lab Dahlem - ein Projekt der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - gewinnt an Substanz und Profil. Seine Vorhaben riskieren Neues, und die Wechselwirkung zwischen der Planung für das Humboldt-Forum und den Impulsen des Lab wird immer zwingender. Vier Fragestellungen werden in den Teilprojekten aufgenommen: Wie können unterschiedliche Welterfahrungen skizzenhaft vermittelt werden? Was geschieht, wenn sich Objekte aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen in den Ausstellungen des Ethnologischen Museums niederlassen? Was ist vom Stadtleben Berlins im Dahlemer Museumsalltag zu spüren? Begegnen wir den bei Expeditionen fotografierten Einheimischen als Forschungsobjekten oder als Menschen, und was macht den Unterschied? Auseinandersetzungen zu solchen Themen sind für viele Museen essenziell; die Antworten, die das Lab vorschlägt, stellen sich deshalb der öffentlichen Diskussion.

Mensch - Objekt - Jaguar
Der zentrale Gegenstand dieser Installation ist ein Schamanenhocker aus dem Tiefland Amazoniens. Aus Sicht der Menschen, deren Kultur der Hocker entstammt, können Mensch, Objekt und Tier gleichermaßen den Status einer Person besitzen. »Perspektivismus« bezeichnet ein ethnologisches Konzept für diese indigene Welterfahrung. Wie kann solch ein theoretischer Zugang in einer Objektpräsentation ausgestellt und für die BesucherInnen sinnlich erfahrbar werden? Der Künstler Sebastián Mejía und die Ethnologin Andrea Scholz stellen sich der komplexen Herausforderung in einem fortlaufenden Arbeitsprozess. Unterschiedliche Möglichkeiten der Umsetzung werden vorgestellt und während der Laufzeit durch begleitende Workshops und Begehungen mit verschiedenen Zielgruppen weiterentwickelt.

Warum nicht?
Sobald sie im Museum sind, können die gesammelten Artefakte eine unerhörte Beweglichkeit gewinnen. Es ist möglich, dass sie probeweise ihren Platz in der musealen Ordnung der Dinge verlassen und für unverhoffte Begegnungen sorgen. Vor diesem Hintergrund werden Objekte aus dem Museum Europäischer Kulturen in die Dauerausstellungen des Ethnologischen Museums transferiert - und umgekehrt wechseln Gegenstände aus Südamerika in die europäische Sammlungspräsentation. Die Gründe hinter den neuen Konstellationen sind angreifbar und von Neugier getrieben. Sie bilden ideale Voraussetzungen für den Versuch, die scheinbare Selbstverständlichkeit von Grenzen spielerisch zu unterlaufen. An die Stelle gefestigter Beziehungen treten tatsächliche oder vermutete Verwandtschaften, Reibungen, Differenzen, Polaritäten. Das Resultat: Banalität?Heiterkeit? Kopfschütteln? Erkenntnis?

24h Dahlem
Die Künstlerin Clara Jo ist die Gewinnerin des experimentellen, öffentlichen Wettbewerbs »Tanz der Archive« des Humboldt Lab Dahlem. Die Aufgabe: eine Verknüpfung des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst mit dem Online-Archiv der 2008 entstandenen TV-Produktion »24h Berlin« (www.first-we-take-berlin.de) der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen. »24h Dahlem«, das Projekt von Clara Jo, sieht ein intimes Filmporträt der Museen Dahlem vor, das von dem Musiker und Künstler Robert Lippok über die Tonspur mit dem Archivmaterial von »24h Berlin« verbunden wird. Geplant sind drei Teile, die an unterschiedlichen Orten in Dahlem installiert werden. »Kapitel 1: Nacht« ist zur Eröffnung von »Probebühne 3« zu sehen; die beiden anderen folgen im Dezember 2013 sowie im Februar 2014.

Fotografien berühren

Gezeigt werden historische Fotografien aus dem Bestand des Ethnologischen Museums. In drei Stationen konfrontiert das vom Ethnologen Michael Kraus und dem Szenografiebüro chezweitz realisierte Projekt »Fotografien berühren« die BesucherInnen mit Porträts der indigenen Bevölkerung Südamerikas. Eine mediale Animation setzt die in Lebensgröße projizierten Aufnahmen für einen Moment auf verblüffende Weise in Bewegung. Auf historischem Material aufbauende Textpassagen bringen in einem zweiten Schritt den Kontext einzelner Begegnungen nahe - die Motive der Forscher als auch Momente der indigenen Biografien. Archivkarten in Form von Folien, die von den BesucherInnen selbst in die Hand genommen und an die Wand projiziert werden können, geben abschließend Einblick in die wissenschaftliche Administrierung derselben Fotografien.

Lansstraße 8 / Arnimallee 25
14195 Berlin

eingeschränkt rollstuhlgeeignet

U-Bahn U3 (Dahlem-Dorf)
Bus M11, X83 (U Dahlem-Dorf); 101 (Limonenstraße); 110 (Domäne Dahlem)

So 11:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di 10:00 - 17:00
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 11:00 - 18:00

Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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