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Die Lawine des Senfkorns
Das Wechselspiel zwischen chinesischer Malerei und chinesischem Holzschnittdruck

30.06.2015 bis 20.09.2015
Museum für Asiatische Kunst

Das "Malereihandbuch des Senfkorngartens" ist nicht nur eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten chinesischen farbigen Holzschnittserien, es verkörpert ebenfalls in höchstem Maße die technische Vollkommenheit und meisterliche Qualität der Holzschnittdrucke in der Geschichte der chinesischen Kunst. Der Name des Handbuchs leitet sich vom Wohnsitz des berühmten Theaterschreibers und Literaten Li Yu (1610-1680) her, der wegen seiner Größe – sprich Winzigkeit – mit einem Augenzwinkern als „Senfkorn“ bezeichnet wurde.

Herausgeber der drei Ausgaben des "Malereihandbuchs des Senfkorngartens" war Li Yus Schwiegersohn, Shen Xingyou (tätig im 17. Jh.). Dieser hatte den zeitgenössischen Maler Wang Gui (tätig im 17. Jh.) gebeten, die Lehrzeichnungen des Ming-zeitlichen Künstlers Li Liufang (1575-1629) zu kopieren. Wang Gai erweiterte in dreijähriger Arbeit das ursprünglich 43 Seiten umfassende Konvolut der Lehrzeichnungen auf mehr als das Dreifache, auf 133 Seiten. Li Yu finanzierte im weiteren Verlauf sowohl den Holzschnittdruck als auch die Veröffentlichung des fertiggestellten Werkes, wobei die erste Ausgabe, veröffentlicht im Jahr 1679, sich nur auf die Landschaftsmalerei konzentrierte.

Die zweite Ausgabe, acht Jahre später (1687) publiziert, widmete sich der Malerei der sogenannten „Vier Edlen“, Pflaume, Orchidee, Bambus und Chrysantheme. Zu diesem Zeitpunkt beteiligten sich bereits mehrere Maler an den Entwürfen für den Holzschnitt, wie Zhu Shen, Wang Zhi, Wang Qi und Wang Gao. Sie waren zudem in die redaktionellen Arbeiten eingebunden. Die dritte Ausgabe, ebenfalls im Jahr 1687 veröffentlicht, stellte die Blumen- und Vogel-Malerei und Insekten in den Mittelpunkt.

Die Holzschnittdrucke sollten die Malerei imitieren. Der Erfolg und die Popularität des "Malereihandbuchs des Senfkorngartens" waren so groß, dass es unzählige Nachdrucke und Vervielfältigungen nach sich zog und auch nachgeahmt wurde. Noch wichtiger aber – es handelte sich schließlich um ein Malhand- und Lehrbuch – war sein Einfluss auf viele Maler: Die im Buch enthaltenen Abbildungen wurden zur Vorlage, zum Vorbild und zur Inspirationsquelle für sie.

Die Ausstellung zeigt die wechselseitige, aber auch delikate Beziehung zwischen der chinesischen Malerei und dem chinesischen Holzschnittdruck, zeigt, wie das eine das andere beeinflusst, ein „Imitat“ zur Quelle weiterer Imitate wird oder zu neuen Kreationen animiert, und nicht zuletzt, wie ein kleines Senfkorn eine kunstgeschichtliche Lawine auslöst.

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